16.06.2025

Besichtigung Kernkraftwerk, 13.06.2025

Nach einer 1-stündigen Carfahrt nach Leibstadt wurden wir freundlich im Atomkraftwerk begrüsst. Unser Programm vor Ort begann mit einem kurzen Einführungs-Film darüber, woher die Energie für das Kernkraftwerk kommt und wie ein solches funktioniert. Anschliessend wurden wir in Gruppen eingeteilt. Die einen starteten mit einem Rundgang über das Areal des Kernkraftwerkes. Die anderen bekamen interessante Informationen über die Kernkraft im sehr schönen Besucherzentrum. Nach einer kurzen Pause wurde dann gewechselt.

Schon zu Beginn der Führung wurde deutlich, dass im Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) die Sicherheit oberste Priorität hat. Das war zwar keine Überraschung – schliesslich ist Kernspaltung keine ungefährliche Angelegenheit. Auf dem ganzen Gelände gab es viele elektrische Zäune, Absperrungen und Sicherheitspersonal mit Schusswaffen. Überall gab es Kameras, und für den Einlass musste man seine ID gegen einen Besucherausweis eintauschen. Um auf das Gelände zu kommen, musste man mehrere Sicherheitskontrollen passieren, wie zum Beispiel eine Personenkontrolle, eine Schleuse und einen Metalldetektor. Zutritt zu den Gebäuden erhält man nur mit dem Besucherausweis, sodass jederzeit nachvollzogen werden kann, wer sich wo aufhält. In besonders sensiblen Bereichen, etwa dort, wo Strahlung vorkommt, gibt es sogar Venenscanner – der Zugang ist also wirklich nur autorisiertem Personal gestattet.

Im Kommandoraum arbeiten ausschliesslich hochqualifizierte Fachleute. Um dort eingesetzt zu werden, braucht es neben der Berufslehre eine mehrjährige Weiterbildung. In der Kommandozentrale sah man ganz viele verschiedene Schalter, Knöpfe und Bildschirme, welche Informationen über den Wasserstand im Reaktor, den Reaktordruck und vielem mehr anzeigten. Die ganze Anlage wird so von mindestens 8 Personen während 24 Stunden am Tag sorgfältig überwacht.
Eine Schnellabschaltung im Kernkraftwerk Leibstadt kann nicht nur im Kommandoraum sondern auch automatisch ausgelöst werden. Erkennt der hochmoderne und teure Generator eine Netzüberlastung oder eine andere Störung, so trennt sich der Generator innerhalb von weniger als zwei Sekunden vom Stromnetz, um Schäden an der Anlage zu verhindern.

Die Arbeit in Bereichen mit erhöhter Strahlung ist besonders streng geregelt. Die Aufenthaltsdauer ist genau festgelegt und wird überwacht. Wer beispielsweise ein Ventil austauschen muss, benötigt dafür eine spezielle Erlaubnis und muss den Ablauf genau planen, um die Zeit im Strahlungsbereich nicht zu überschreiten. Werkzeuge werden am Handgelenk befestigt, damit sie nicht herunterfallen können. Außerdem arbeiten die Teams nach dem Prinzip der „3-Weg-Absicherung“: Eine Person gibt eine Anweisung, der Zuhörer wiederholt sie, und der Anweisende bestätigt, ob alles richtig verstanden wurde. So wird sichergestellt, dass keine Missverständnisse entstehen. Zudem arbeitet man nie allein, sondern ist immer mindestens zu zweit unterwegs. Flüchtigkeitsfehler dürfen nicht passieren!

Der Kühlturm hatte eine imposante Grösse. Oben verdampft ein kleiner Teil des Wassers, unten ist Sprühregen zu sehen, der wie eine verlockende Dusche aussieht.

Anhand des grossen Kraftwerksmodell im Besucherzentrum wurde uns der Aufbau und die Funktionsweise des Kernkraftwerks erklärt. Die Informationen waren so sehr anschaulich und gut zu verstehen.

Wir durften mit Hilfe einer VR-Brille den Reaktorraum im Kernkraftwerk Leibstadt betreten. Es fühlte sich fast so an, als wären wir wirklich dort und wir konnten uns umsehen. Die virtuelle Umgebung war sehr detailliert und realistisch. Dabei wurden uns verschiede Szenarien erzählt. So bekamen wir einen spannenden Einblick in einen Bereich, den man normalerweise nicht zu sehen bekommt.

Das Endlager war für uns ebenfalls eine tolle Erfahrung. Wir hatten eine VR-Brille an und waren in einer virtuellen Welt. Die Sitze haben vibriert und wir hatten wirklich das Gefühl, dass alles real wäre. Wir wurden in dieser virtuellen Welt in die Zukunft geschickt und bekamen einen Eindruck, wie das geplante Endlager einmal aussehen könnte.

Als die Führung beendet war, durften wir in der Cafeteria ein Mittagessen zu uns nehmen. Es gab leckere Sandwiches, mit vielen verschiedenen Inhalten, sowie Getränken. Anschliessend machten wir uns im Car mit vielen neuen Eindrücken wieder auf den Rückweg.

Mein Fazit:

-       «Ich fand den Ausflug spannend und weiss jetzt, wie ein Kernkraftwerk funktioniert.»

-       «Den Reaktorraum mit der VR – Brille zu erkunden war sehr spannend. So etwas habe ich nicht erwartet.»

-       «Im Grossen und Ganzen war der Ausflug okay, ging jedoch etwas zu lange.»

-       «Insgesamt fand ich den Ausflug ins KKL sehr informativ. Die Erklärungen waren verständlich, und wir konnten jederzeit Fragen stellen. Unsere Führerin war sehr freundlich und hat die Informationen anschaulich und nachvollziehbar vermittelt.»

-       «Ich fand den Ausflug ganz ok, jedoch waren die Erklärungen manchmal etwas zu lange. Man hätte das Ganze kürzer gestalten können.»